Sicherung und Digitalisierung schriftlichen Kulturguts der Industriekultur

Sicherung und Digitalisierung schriftlichen Kulturguts der Industriekultur

Am 19.07.23 durften wir ganz besondere Gäste im Kreisarchiv des Landkreises Görlitz begrüßen und einen anspruchsvollen und interessanten Abschnitt der Archivarbeit erfolgreich abschließen.

Herr Dr. Michael Vogel - Landesbeauftragter für Bestandserhaltung, Abteilungsleiter Bestandserhaltung und Baumanagement, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB) 
Herr Lars Spreer - Restaurierung und Buchbinderei / Stellvertretender Abteilungsleiter Bestandserhaltung und Baumanagement, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB)
Herr Norbert Schempp - Schempp Bestandserhaltung GmbH, Kornwestheim Experte für Kulturguterhalt, Restaurierung und Digitalisierung 

Die Experten führten persönlich die Rückgabe von 179 restaurierten und digitalisierten großformatigen technischen Zeichnungen und Lagepläne aus dem Historischen Betriebsarchiv des Kraftwerkes Hirschfelde durch. Mit der Übergabe des aufbereiteten und erschlossenen Materials können wir einen wichtigen Schritt in der Erhaltung schriftlichen Kulturgutes für die Forschung zur Industriekultur fertigstellen. 

Seit 2015 arbeitet die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde kontinuierlich an Digitalisierungsprojekten und pflegt einen engen fachlichen Austausch mit den Behörden und Partnern der Landesebene. Gemessen an der Gesamtzahl der bereits erfolgreich digitalisierten technischen Zeichnungen und Fotos von weit über 11.000 Objekten scheint das aktuell bearbeitete Konvolut eher überschaubar. 

Der Aufwand war aber beträchtlich, denn es handelte sich um die Pläne, die in der ersten Digitalisierungskampagne nicht berücksichtigt werden konnten, weil ihr physischer Zustand eine Digitalisierung nicht erlaubte. Vor allem die großformatigen Transparentpapiere waren sehr fragil und ein Auffalten war oft nicht möglich da das Material so spröde war, dass es dabei zerbrochen wäre. Einige Pläne waren schon in mehrere Stücke zerrissen, bei anderen fehlte ein Teil und wieder andere waren so wellig, dass ein guter Scan von ihnen unmöglich war. Diese konservatorischen Herausforderungen stellten eine besondere Hürde, aber auch einen Reiz des Erschließungsvorhabens dar.

Mit finanziellen Mitteln aus dem Budget der Landesstelle für Bestandserhaltung wurden die Kosten für die konservatorischen Maßnahmen/Restaurierung in Höhe 24.329,50 Euro und für die Digitalisierung in Höhe von 4.351,53 Euro übernommen. Koordiniert und organisiert durch die Landesstelle für Bestandserhaltung wurden von einer namhaften Restaurierungsfirma unsere Pläne fachgerecht für die Digitalisierung vorbereitet, teilweise auf neue Trägerpapiere aufkaschiert und schließlich hochaufgelöst digitalisiert. Die Pläne werden nun der interessierten Öffentlichkeit für die industrie- und technikgeschichtliche Forschung auf verschiedenen Online-Plattformen frei zugänglich zur Verfügung gestellt. 

Fachkräfteallianz – grüne Berufe

Fachkräfteallianz – grüne Berufe

Das Thema regionale Wertschöpfung auf Grundlage der natürlichen Ressourcen gewinnt im Zuge der gesamtgesellschaftlichen Diskussion über Nachhaltigkeit immer mehr Aufmerksamkeit. Die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde setzt sich im Zuge des Strukturwandels in der Lausitz mit den Herausforderungen auseinander, die mit der Landschaftstransformation einhergehen. Die Lausitz ist eine, in ihrer Geschichte mehrfach überformte Industrie-Kultur-Landschaft. Auch Bereiche, die nicht im unmittelbaren Einzugsbereich bergbaulicher Tätigkeiten liegen, sind durch menschliches Handeln und industrielle Tätigkeit berührt. Zu den neuen Herausforderungen zählt der Umgang mit den klimatischen Veränderungen, welche Anpassungen an die Klimaerwärmung, zunehmende Trockenheit und die dadurch verursachten Schäden erfordern. Diese vielfachen Fragestellungen verändern auch das Berufsbild der „grünen Berufe“. Dieser Sektor bietet interessante und anspruchsvolle Beschäftigungsmöglichkeiten, sieht sich aber mit einem enormen Fachkräftemangel konfrontiert. 

Das sächsischen Landwirtschafts- und Ernährungsgewerbe leidet unter einem massiven Fachkräftemangel. Insbesondere die "grünen Berufe" sind aber im Landkreis Görlitz eine wichtige Stütze der klein- und mittelständischen Unternehmen. Sowohl als Mitarbeitende wie auch als potenzielle NachfolgerInnen von inhabergeführten Landwirtschaftsbetrieben fehlen junge Menschen, die sich für landwirtschaftliche und landwirtschaftsnahe Berufe entscheiden. Die Konkurrenzsituation zwischen verschiedenen ländlichen Räumen verschärft die Situation massiv, da die Potenziale für Fachkräfte im Landkreis Görlitz nicht genug bekannt gemacht werden. Dabei gibt es viele Chancen für Fachkräfte, hier im Landkreis eine attraktive Beschäftigung aufnehmen zu können, sich in bestehende Betriebe einzubringen oder auch Gründungen in die Wege zu leiten. 

In den letzten Jahren haben gewachsene Formate in der Region gezeigt, dass es möglich ist, eine besondere, themenbezogene Aufmerksamkeit für die Lausitz und ihre Potenziale zu erreichen. Die Erfahrungen vorangegangener Formate bei der Gewinnung von Interessierten und die Bekanntmachung von Beschäftigungsmöglichkeiten im Landkreis Görlitz wurden jedoch bisher nicht konkret auf den Bereich regionale Wertschöpfung, regionale Wertschöpfungsketten und grüne Berufe im Bereich der Landwirtschaft und des Ernährungsgewerbes konzentriert. Dadurch ist es noch nicht gelungen, die spezifischen Besonderheiten der Region zielgerichtet an Fachkräfte und Fachnetzwerkpartner zu vermitteln. Diese Ausgangssituation greift das Projekt "Bio-Regio-Modellregion Lausitz" auf und stellt die Potenziale grüner Berufe für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums in das Zentrum. 

Das Projekt  "Bio-Regio-Modellregion Lausitz - Potenzial grüner Berufe“ findet im Rahmen des Sächsischen Landeserntedankfestes 2022 in Zittau statt.

 

 

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Landeserntedankfest 2022 in Zittau

Landeserntedankfest 2022 in Zittau 

Das Landeserntedankfest gehört in Sachsen zu den großen Veranstaltungen, die das sächsische Landwirtschafts- und Ernährungsgewerbe für viele Menschen sichtbar und erlebbar machen. Insbesondere die Landwirtschaft ist heute für die Meisten im Alltag nicht mehr unmittelbar erfahrbar und es gibt zu wenige Möglichkeiten der offenen und niederschwelligen Kommunikation. 

Auf der Grundlage der Kommunikationsplattform Landeserntedankfest bringen sich die „Bio-Regio-Modellregion Lausitz“ und „Bio-Regio-Modellregion  Dresden-Lausitz“ in das Programm in Zittau aktiv ein. Am Samstag dem 01.10.2022 beleben wir gemeinsam mit dem Verein Tradition und Zukunft Zittau TUZZ e.V. die historischen Fleischbänke. 

Ursprünglich als Handels- und Warenumschlagszentrum errichtet, können die kleinen „Marktbuchten“ auch heute einfach und niederschwellig genutzt werden, um regionale Waren anzubieten.  

Durch die gemeinsame Konzeption des TUZZ und der Stiftung Kraftwerk Hirschfelde / Bio-Regio-Modellregionen kann für lokale Direktvermarkter ein Frischemarkt durchgeführt werden. Den Gästen des Landeserntedankfestes sollen dadurch die lokalen Besonderheiten vorgestellt werden. Die direkte und unmittelbare Kommunikation zwischen Produzenten und Verbrauchern findet in entspannter Atmosphäre statt. Am Sonntag dem 02.10.2022 laden wir zum mitmachen ein und freuen uns auf Ihre / eure Anmeldungen, denn wir feiern eine „Schnippeldisko“. 

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung - das ist die Idee der Schnippeldisko, die seit 10 Jahren sehr erfolgreich in vielen Städten Menschen mit Freude und Kreativität zusammenbringt. Für den Sonntag werden die Fleischbänke dann zu einer gemeinsamen Schnippel-Plattform für Kochen, Kommunikation und Kreativität. 

Gemüsegerichte werden gemeinsam von Interessierten in kleinen Gruppen zubereitet, gern natürlich nach internationalen Rezepten, die auch auf die ausklingende interkulturelle Woche beziehen. Alles, was wir gemeinsam kochen, wird verschenkt und zum Verkosten angeboten. Wer das Konzept unterstützt, darf sich aber natürlich sehr gern mit einer Spende daran beteiligen.  Wir sehen unser Konzept aber ausdrücklich offen für alle Interessierten, denn Schnippeldiskos sind offen, bunt, divers und weltoffen!


 

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Denkmalsbelebung im Rahmen des Sächsischen Landeserntedankfestes

Das Landeserntedankfest gehört in Sachsen zu den großen Veranstaltungen, die das sächsische Landwirtschafts- und Ernährungsgewerbe für viele Menschen sichtbar und erlebbar machen. Insbesondere historische Orte und bauliche Denkmale zählen zu den städtebaulichen Besonderheiten der Zittauer Kernstadt und werden aktiv in das Festgeschehen einbezogen. 

Im Herzen der Zittauer Altstadt liegen die „Fleischbänke“ eine historische Markt- und Verkaufspassage, die durch die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde in Kooperation mit dem Verein Tradition und Zukunft Zittau TUZZ e.V. belebt werden soll.

Am 1. und 2. Oktober 2022 finden dafür verschiedene Formate statt, welche die Besonderheiten der Fleischbänke den Besuchern sichtbar machen sollen. Mit dem „Frischemarkt“ schließen wir an die traditionelle Nutzung an.

Das Kommunikations- und Begegnungsformat „Schnippeldisko“ schafft in Mitten des denkmalsgeschützten Ensembles einen Ort für gemeinsames Tun und den Austausch verschiedener Zielgruppen. Denkmale sollen durch die niederschwellige Nutzung als interessante und vielfältig nutzbare Räume erlebbar gemacht und Lust auf Engagement für den praktischen Denkmalsschutz geweckt werden.

 

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ZITTAU Logo   800px Slow Food

 

 

Kulturgemeinschaften

Im Rahmen des Programms „KULTUR.GEMEINSCHAFTEN“ kooperiert die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde mit dem TUZZ e.V. und „Kommen und Gehen – das Sechsstädtebundfestival!“

Gemeinsam arbeiten die Partner an der Erstellung einer Kommunikationsplattform zur digitalen Darstellung von Kulturinhalten in der Lausitz. Den Schwerpunkt der Arbeit der Stiftung Kraftwerk Hirschfelde bildet dabei die Vermittlung und komprimierte Darstellung von Inhalten der Industriekultur. Beispielhaft soll dafür im Rahmen des Projektes ein Themen-Kanal aufgebaut werden. Dieser dient als Template für Stadt- oder Museumsführungen und wird mit Inhalten wie Fotos, Videos, Audios und Augmented Reality zu einer thematischen Führung über das ehemalige Kraftwerksgelände gefüllt. 

Die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde verbindet dabei die innovative Umsetzung von historischen Wissensinhalten zur Standortentwicklung mit anschaulichen Beispielen der früheren Vereinsarbeit. Dadurch wird der stillgelegte Standort mit dem historischen Kraftwerk für Interessierte erlebbar, obwohl er nicht mehr betreten werden darf. Modellhaft wird die Symbiose aus Bild-, Text-, Filminhalten und Kartenmaterial erprobt. 

Die Stiftung Kraftwerk Hirschfelde verfolgt seit 2016 eine ausgewiesene Strategie der Digitalisierung von Inhalten und Wissenskontexten, aufbauend auf Digitalisierungsprojekten in den Themenbereichen Denkmalschutz, Zeitzeugenarbeit, Sammlungsmanagement und Archivwesen. Das digitalisierte Archiv der Stiftung mit seinem erschlossenen Foto- und Kartenmaterial bietet deshalb eine reiche Grundlage für die Inhalte des Channels und erlaubt zugleich einen Zugriff auf die Thematik Industriekultur, durch die die Region um Zittau stark geprägt worden ist.

 

 

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